Gild International, der neue Partner des Business Club Hamburg, will Plattform für die internationale Geschäftswelt in Barcelona sein – und sorgt damit in der Mittelmeermetropole für Aufsehen.

Der Gild International Club ist mitten in der City und dennoch im Grünen. Die Terrasse vor dem Eingang bietet die Möglichkeit, entspannte Gespräche beim Lunch im Freien zu führen.

Mitten im bürgerlichen Viertel Eixample, da wo Barcelona am großstädtischsten wirkt, stolpert der Besucher in ein fast dörfliches Idyll: ein Privatweg hinter einem schmiedeeisernen Tor, rechts und links schmucke einstöckige Jugendstil-Bauten. In den Vorgärten blüht üppig die Bougainvillea, auf dem Kopfsteinpflaster räkelt sich eine Katze in der Morgensonne. Kaum zu glauben, dass der verkehrsumtoste Plaça Catalunya gerade einmal dreihundert Meter Luftlinie, der Prachtboulevard Passeig de Gràcia nur zwei Minuten zu Fuß entfernt liegt. In der Passatge Permanyer ist man mittendrin – und bleibt doch unter sich.

Dass Gild International ausgerechnet hier, im Haus mit der Nummer 5, einem neoromanischen Wohnhaus mit großen Bogenfenstern, Logis bezogen hat, ist für Marc Ambrock ein mehr als glücklicher Umstand: Es ist die ideale Lage zum Geschäftemachen. Und darum geht es den Mitgliedern von Barcelonas erstem internationalen Business Club. „Zum Geschäftemachen braucht man beides, Diskretion und Schnelligkeit, ergo kurze Wege“, sagt der Mitinhaber und führt durch das frisch renovierte Gebäude. „Und beides haben wir hier.“

Opulente Ohrensessel oder eine Raucher-Lounge mit Telefonierverbot sucht man bei Gild International vergebens. Hier wird gearbeitet – und das soll man sehen. Die Räume sind in schlichtem Weiß gehalten und im besten Sinne funktional. Ausgestattet mit Screens, Highspeed-Internet und Audiosystemen taugen sie ebenso für Meetings, Videokonferenzen wie für Team-Schulungen. Im Zwischengeschoss stehen Laptop-Arbeitsplätze für Business- Nomaden; die Aula im Untergeschoss bietet Platz für Vorträge oder Produktpräsentationen. Kein Design-Chichi lenkt von der Konzentration auf das Wesentliche ab.

Wer ungestört plaudern will, zieht sich auf die Dachterrasse oder in den Vorgarten zurück. In den Wortfetzen, die von dort herüberwehen, mischt sich Englisch mit Spanisch und Russisch. Der 2008 gegründete Club will Plattform sein für die internationale Geschäftswelt, die bisher, so Ambrock, in Barcelona heimatlos war. Der Besucher staunt. Eine kosmopolitische Metropole und Messestadt mit jahrhundertelanger Handelstradition ohne Anlaufstelle für Geschäftsleute von außerhalb? Marc Ambrock zeigt ein feines Lächeln. Die alteingesessenen Clubs der Stadt seien eher etwas für Mitglieder jenseits des aktiven Alters und stünden Ortsfremden ohne katalanischen Leumund nur bedingt offen. Und wer bei der Regionalregierung oder der Stadt anrufe, lande in der sprichwörtlichen Warteschleife. Nicht aus bösem Willen, versteht sich, sondern schlicht, weil passende Strukturen fehlten. „Ein ausländischer Investor kann sich aber nicht auf spanische Verhältnisse einstellen, wo alles doch sehr sachte und langsam vonstatten geht.“ Mit dem verwaltungstechnischen Hindernislauf in spanischen Behörden kennt Ambrock sich aus. Seit 2000 berät der Unternehmer, von Haus aus Inhaber einer Familienunternehmensgruppe für Malerei und Oberflächentechnik, Geschäftsleute beim Schritt ins Ausland. Die Entscheidung fürs Beratergeschäft mit Hauptsitz am Mittelmeer fi el aus Liebe zu seiner katalanischen Frau, die gerne in Barcelona leben wollte, und zur mediterranen Lebensart. „Julius Caesar wusste genau, warum er seine verdienten Legionäre hierher schickte“, lacht Ambrock und lässt sich mit einer Tasse Kaffee auf den Lounge-Möbeln auf der Dachterrasse nieder, vom nahen Meer weht eine milde Brise.

Das Klima und die Schönheit der Stadt: Vom Standortfaktor profitiert auch der Club. Denn der internationale Business-Jet Set fliegt gern mal schnell nach Barcelona zum Meeting, auch wenn es dort dann um Geschäfte in Kathmandu oder Novosibirsk geht.

Das Hauptaugenmerk von Gild International liegt jedoch auf der Vermittlung von lokalen mit internationalen Kontakten. Das zehnköpfige Team ist international, Gäste begrüßt man gern in ihrer Muttersprache, ganz gleich ob rumänisch oder hindu. Die Mitglieder kommen aus allen Branchen, vom Bauunternehmer über Bankdirektoren bis zum Journalisten.

Grenzen überschreiten gehört zum Konzept, denn das erleichtert das Netzwerken. Und öffnet neue Chancen. So suchte beispielsweise ein chinesischer Geschäftsmann aus Schanghai über Gild International nach jungen katalanischen Mode-Designern für seine sechzig Einkaufscenter – und wurde fündig. Katalanische Unternehmen erhalten in einer Vortragsreihe Einblick in den indischen Markt für Luxusgüter. Und für junge IT-Tüftler hat der Club ein Treffen mit dem britischen Investor und Management- Experten Oliver Rothschild und anderen Business Angels organisiert.

Solche Veranstaltungen seien in Spanien dringend notwendig, sagt Ambrock. „Die älteren scheuen sich, die junge Generation ans Ruder zu lassen. Dabei sind sie doch diejenigen, die das Land eines Tages führen müssen.“ So viel Aufbruchstimmung, so viel Lust am Neuen ist selten geworden im Spanien der Wirtschaftskrise. Wer dem Club-Inhaber zuhört, versteht, warum mancher aus der eher konservativen katalanischen Geschäftswelt den Benjamin unter den Business Clubs erstaunt bis misstrauisch beäugt. Doch bei aller Freude an der Innovation, in einem ist Gild International ganz der spanischen Tradition verhaftet: Den größten Platz im Clubhaus nimmt das Restaurant ein: ein klarer, in edlem Schiefer gehaltener offener Raum im Souterrain, mit einem vertikalen Garten im Hinterhof, für den Drink danach. „In Spanien werden Verhandlungen gerne am Esstisch geführt“, sagt Ambrock. „Uns war klar, dass wir deswegen einen Chefkoch mit einem gewissen Renommee einstellen müssen.“ Küchenchef Mariano Citterio, ein gebürtiger Argentinier, hat sieben Jahre das Design-Restaurant Jardinets de Gràcia geleitet. Jetzt kredenzt er seine frische, mediterrane Saisonküche der internationalen Klientel von Gild International. Eine Karte gibt es nicht. Zubereitet wird, was der Gemüsebauer, der Fischer, der Fleischer seines Vertrauens ihm täglich frisch anbietet. Keep it simple – das Leitmotiv des Clubs gilt auch für die Küche. Citterios Kreationen wie Melonensalat mit Blüten und Kräutern oder Seespinne mit Meerrettich und einer Creme aus geröstetem Gemüse haben das Restaurant inzwischen zum Geheimtipp unter Barcelonas Feinschmeckern gemacht. Und vor Warteschlangen wie in vielen anderen Gourmettempeln der Metropole schützt auch hier die Lage: Im Clubhaus in der Passatge Permanyer bleibt man unter sich.

 

Gild International in Barcelona ist neuer Kooperationspartner des Business Club Hamburg.
Der Club Gild International in Barcelona bietet den Mitgliedern des Business Club Hamburg zahlreiche Services. Alle Räumlichkeiten (mit Highspeed-Internetanschluss, Leinwand, Audio-Equipment) stehen den BCH-Mitgliedern sowie ihren Gästen von Montag bis Freitag von 9.00 bis 21.00 Uhr zur Verfügung. Die Räume können auch für geschäftliche Veranstaltungen gemietet werden. Sofern Sie den Club in Barcelona besuchen möchten, wenden Sie sich bitte – wie bei allen Partnerclubs des Business Club Hamburg – an unser Veranstaltungsteam (040 42 10 70 01 42), das dies gern für Sie organisiert.

Text: Julia Macher

Julia Macher lebt seit 2004 als freie Korrespondentin in Barcelona. Sie arbeitet für Medien wie Merian, Berliner Zeitung und Deutschlandradio, mit den Schwerpunkten Kultur, Gesellschaft und Reise.

 

 

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Gild International
Passatge Permanyer, 5
08009 Barcelona
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