Bau- und Ausbau-, Kraftfahrzeug-, Gesundheits- oder Lebensmittelgewerbe – in der Hansestadt gibt es etwa 15.000 HANDWERKSBETRIEBE, die in 90 Berufen ausbilden. Ein Fundament, an dessen Zukunftsfähigkeit die Handwerkskammer intensiv arbeitet. Sieben Beispiele aus der Praxis machen Lust auf mehr.

Der Tag war herausfordernd, aber auch erfolgreich: 300 Jugendliche kamen Mitte Oktober in die Handwerkskammer (HWK), um beim „Praktikums-Speed-Dating“ in ausgewählte Betriebe reinzuschnuppern. „Wir haben eine gute Rückmeldung bekommen – von beiden Seiten“, sagt Eva Brandis, Leiterin der Lehrstellenagentur Handwerk. Die Veranstaltung ist nur ein kleiner Baustein des Projekts „Traumjob Handwerk“, dessen Ziel es ist, Nachwuchs zu gewinnen. „Die Handwerkskammer kann auf ein großes Netzwerk aus Betrieben, Schulen und Multiplikatoren zurückgreifen“, sagt Brandis über ihr Herzensprojekt, das von der Stadt und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert wird.

Laut Hamburger Handwerksindex (HHX) bleibt das Handwerk – auch wenn es momentan an „belebenden Impulsen“ fehlt – 2024 in einer „insgesamt soliden Verfassung“. Allerdings
setzt sich hier der Beschäftigungsrückgang fort, „dessen Ursache nicht nur in der gebremsten Konjunktur liegen dürfte“. Stichwort: Fachkräftemangel. Zwar gibt es seit 2010 eine bundesweite Image-Kampagne, doch Experten wie Brandis sehen, „dass vielen jungen Menschen gar nicht bewusst ist, wie groß die Bandbreite an Berufen ist. Das Handwerk ist ein sehr relevanter Wirtschaftsbereich, der uns alle betrifft“.

Fragt man Jugendliche, kennen sie zwar die Klassiker wie Tischler, Maler oder Maurer, wissen aber zumeist nicht, dass Augenoptiker, Friseure und Konditoren sowie Kältetechniker, Gebäudereiniger oder Fotografen zum Handwerk dazugehören. Von insgesamt 130 Berufen können immerhin rund 90 in Hamburg erlernt werden. Mit Messeformaten, Workshops und Infostunden zeigt die HWK Präsenz. „Wir wollen den Blick derjenigen öffnen, die bislang keine Berührungspunkte hatten“, sagt Brandis. Der Anteil der Abiturienten
mit Ausbildungsvertrag lag in den letzten fünf Jahren zwischen 20 und 24 Prozent.

Zum moderneren Image des Handwerks gehört auch, dass von Betrieben mehr Flexibilität gefordert ist als früher. Teilzeitmodelle, auch während der Lehrjahre, sind nicht mehr unwöhnlich. Zusätzlicher Anreiz für Berufseinsteiger: Seit 2020 die Mindestausbildungsvergütung beschlossen wurde, sind die Gehälter merklich gestiegen. Viele Betriebe bemühen sich zudem gezielt um weibliche Auszubildende. Die HWK selbst fördert Gesellinnen, die Meisterinnen werden wollen. „In technisch orientierten Berufen wie Elektroniker oder Metallbauer dominieren immer noch Männer“, sagt Brandis. Insgesamt liegt der Anteil der ausgebildeten Frauen bei rund einem Fünftel.

Eine davon ist Anna-Lena Nissen, 30. In diesem Jahr wurde sie von HWK und Haspa als „Handwerkerin des Jahres“ ausgezeichnet. „Mir war früh klar, dass ich etwas Handwerkliches machen möchte“, sagt die jüngste selbstständige Raumausstatter-Meisterin. Über ein Praktikum ist sie zu ihrer Ausbildung gekommen, die sie als dritte Landessiegerin abschloss. Neben der Meisterausbildung in Teilzeit absolvierte sie später ein Studium zur „Gestalterin im Handwerk“. 2021 übernahm sie den Betrieb Sprungfeder in Alsterdorf, beschäftigt fünf Mitarbeiter und hat stets Bewerber für Praktikum oder Ausbildung. Nebenbei engagiert sich Nissen ehrenamtlich im Bezirksbeirat der HWK. Ihre Motivation: „Wenn wir junge Menschen mit unserer Begeisterung anstecken wollen, müssen wir ihnen auf Augenhöhe begegnen.“

Einen Beruf, der vom Aussterben bedroht ist, hat Teresa Gaschler gelernt. 2012 machte sie sich als Modistin in St. Georg selbstständig. Heute gehören zu den Kunden der Hutmacherin Hochzeitsgäste genauso wie die Metropolitan Opera in New York. „Es ist wichtig, die eigene Nische zu finden“, sagt Gaschler, die auch ausbildet. „Als Ein-Frau-Betrieb ist ein Azubigehalt kaum finanzierbar“, sagt sie. Deshalb wünscht sie sich mehr Unterstützung – damit Handwerksvielfalt nicht verloren geht. Es gibt aber auch Ausbildungsberufe, die weniger beliebt oder bekannt sind. Tischler werden können sich viele vorstellen, Gerüstbauer eher weniger. Fragt man Brandis nach ihrem Handwerksinteresse, antwortet sie unerwartet: „Der Beruf des Bestatters wird häufig unterschätzt.“ Dem Trend, Begräbnisse immer individueller zu gestalten, hat sich auch diese Branche längst angepasst.

WOHLFÜHLOASE FRISEUR
Was? Friseure verdienen zu wenig Geld? Stefani Voß, resolute Chefin des Salons „Söhne & Väter“ räumt mit einem Vorurteil auf. „2100 Euro Netto verdienen meine Jungs bei mir“, sagt sie. Dazu komme Trinkgeld und der ein oder andere Bonus. „Ich möchte, dass es meinen Angestellten gut geht wie mir.“

Starke Worte einer starken Frau. Voß, die mit 21 Jahren Deutschlands jüngste Meisterin war, ist ein Beispiel dafür, dass man in einem Beruf, der als Niedriglohnsektor schlecht beleumdet ist, dennoch eine Perspektive geben kann – vor allem, wenn die Mitarbeiter Migranten sind. Doch Nassim, Juan und Co. zieht es nicht nur der lebenstauglichen Bezahlung wegen in den 33 Quadratmeter kleinen, mit schweren Ledersesseln sowie viel dunklem Holz ausgestatteten Salon. „Wer mal bei mir gearbeitet hat, der traut sich auch in die Selbstständigkeit“, sagt Voß – wohl wissend, dass so ein Schritt oftmals in der Insolvenz endet. Mehr noch: „Vielleicht stehen irgendwann Roboter an der Waschschüssel“, sagt sie. „Aber bis dahin umsorgen wir unsere Kunden menschlich.“

In ihrer Fünf-Mann-Wohlfühloase gibt es nicht nur eine Kopfmassage zum Schnitt, sondern auch Currywurst sowie ausgesuchte Bier-, Rum- und Whiskeysorten. Deshalb sind die meisten Barbiere keine Konkurrenz. „Wir sind ein deutscher Herrenfriseur – und das ist nicht rassistisch“, sagt Voß, Kennzeichen Fliege zum Hemd, Weste und Anzughose. Ein bunter Lebenslauf macht eben gelassen. Zwölf Jahre lang chauffierte sie Justus Frantz, den Pianisten und Dirigenten, durch die Welt. Als das Glamourleben beendet war, kehrte sie zurück zu dem eigenen Häuschen schräg gegenüber dem Salon. „Wenn ich mal nicht mehr kann, nehme ich meinen Rollator und male mir einen eigenen Fußgängerüberweg.“ Haareschneiden ist eben mehr als nur ein Handwerk.

COOL SEIN MIT CRAFT BEER
Bierbrauen war früher Frauensache, so wie Brot backen. Dann kamen die Mönche und übernahmen das Zepter am Kessel. Julia Wesseloh lacht über diesen Schnelldurchgang in Sachen Historie. „Brauen kann ich nicht“, sagt sie. „Aber ich weiß, wie es geht.“ Mehr als zehn Jahre lang leitete sie als Marketing- und Vertriebs-Profi die Kehrwieder Kreativbrauerei mit Ehemann und Brauer Oliver. Dann passierte das Leben und seit diesem Jahr ist sie nicht nur Ex-Ehefrau sondern auch alleinige Geschäftsführerin.

Zur neuen Situation gehört die Kooperation mit der Insel-Brauerei auf Rügen, wo die Standardbiere – Prototyp, überNormalNull, Elbe, Fofftein und Co. – ebenso wie saisonale Kultgetränke hergestellt, abgefüllt und ausgeliefert werden. Am Standort Hamburg wurde das eigene Brauhaus aufgegeben, aber Lager und Vertrieb sind geblieben, Events und Tastings werden weiter veranstaltet. „Kleine Handwerksbetriebe wie wir“, sagt Wesseloh, „setzen auf individuelle Klasse“. Macht bislang etwa verschiedene 100 Biere und mehr als 40 Auszeichnungen. Deshalb ist es auch kein Problem, Nachwuchs zu finden. Brauer haben ein modernes Image, Craft Beer ist Zeitgeist. „Viele Azubis machen die dreijährige Ausbildung zum Brauer und Mälzer auf dem zweiten Bildungsweg.“

Geselle Konstantin Kropotkin, der mal als Azubi bei den Wesselohs anfing, kreiert in diesen Tagen mit neun anderen Betrieben Hamburgs tradionsreiches Bockbier, das es schon seit den 1950er-Jahren gibt. Anstich ist am 31.1.2025. Dann heißt es wieder: Nicht lang schnacken, Kopf in Nackenoder Prost, wie es anderswo heißt.

ES IST NIE ZU SPÄT!
Wenn man so will, hat Katharina Curtius ihr Unternehmertum der Coronakrise zu verdanken. „Ich wollte gar nicht in die Selbstständigkeit. Das war nie meins“, sagt sie. „Aber ich musste meine beiden Kinder ernähren, also lieber in das sichere Terrain der Beschäftigung gehen, um jeden Monat ein festes Einkommen zu haben.“ Doch niemand wollte einer frisch geprüften Meisterin mit langjähriger Berufserfahrung mehr als 3200 Euro zahlen. „Davon hätte ich mit meiner Familie nicht überleben können.“

30 Jahre lang hatte sie als Zahntechnikerin gearbeitet. Dann wollte sie aus privaten Gründen neu denken. Als ihr Sohn fürs Abitur büffelte, dachte sie: „Was er kann, schaffe ich auch.“ Mit 45 Jahren drückte sie noch einmal die Schulbank, durfte die Meisterprüfung noch im Lockdown 2020 machen. Danach zog die alleinerziehende Mutter zweier Kinder vom Taunus nach Hamburg. Doch mit der gewünschten Festanstellung als Laborleiterin klappte es nicht. Also machte sie sich selbstständig.

Mit Unterstützung der Handwerkskammer wurde Curtius in einem Harburger Hinterhof fündig: „Es war perfekt. Das Labor Selig existierte dort seit 50 Jahren.“ In der Coronapause erneuerte sie das marode Innenleben, ließ eine Solaranlage auf dem Dach installieren. Lohn der Mühe: Weil sie nicht nur qualitativ hochwertig arbeitete, sondern auch Nachwuchstechniker ausbildete, fiel sie den Juroren des Handwerkspreises der Hamburger Sparkasse auf und wurde als Handwerkerin des Jahres 2023 gekürt. Es ist eben nie zu spät für einen Neuanfang.

SPUREN IM KALK
Die Nachfolge ist längst geklärt. In vierter Generation wird Antonella, 20, in ein paar Jahren den 1903 gegründeten Betrieb „Stuck Werner“ übernehmen. Einen Gesellinnenbrief
hat sie schon. „Manche Handwerksberufe interessieren auch junge Frauen“, sagt Mike Hecker, Vater und Geschäftsführer, stolz. „Und dazu gehört coolerweise auch unser Familienbetrieb.“

Restaurierung, Sanierung und Neuaufbau von Stuck sind das Kerngeschäft. Eine Nische, wie Hecker betont, dafür aber „sicher“. Denn verschönernde Bausubstanz wie Stuck
ist gerade in Hamburgs feinen Villengegenden und bei Denkmal geschützten Bauten reichlich vorhanden und kommt nicht aus der Mode. „Bei mancher Stammkundschaft“, erzählt Hecker, „war ich schon vor 30 Jahren.“ Damals noch mit dem inzwischen 84-jährigen Senior, der dem Sohn weiterhin mit Rat und Tat zur Seite steht.

Nach Coronastillstand, Ukraine-Krieg und Lieferkettenengpässen hat auch Hecker die Belegschaft von elf auf sechs verkleinert. Sozialverträglich, denn Mitarbeiterwohl gehört ebenso zur Firmenphilosophie wie gute Bezahlung. Dass es trotzdem weniger Interessierte gibt als früher, findet Hecker zwar schade, sieht es aber auch als Chance. „In Rumänien, Syrien, Bulgarien gibt es fantastische Stuckateure. Wenn es bei uns eng wird, buche ich Fachpersonal über unser internationales Netzwerk.“

Für Ausbildungsinteressenten hat er deshalb diese Infos parat: „Der Beruf gibt uns viele Freiheiten. Man trifft spannende Menschen, die Arbeit ist abwechslungsreich, wir erfahren viel Wertschätzung.“ Und man hinterlässt Spuren im Kalk. Viel mehr geht nicht, findet Hecker.

GEMEINSAME VISION
Angefangen hat für Gerriet Stadtlander alles in einer kleinen Werkstatt in Bergedorf. Dort hatte er sich nach dem Holzwirtschaftsstudium eingemietet, um die Aufträge von
Kunden zu erfüllen. Schnell wuchs die Auftragslage, allein war das nicht zu schaffen, also unterstützten ihn Kommilitonen. „So entstand die Idee mit dem Handwerkerkollektiv“, sagt er. Gemeinsam mit Studienkollegen wollte er eine Werkstatt gründen. Die Idee war gut, doch Leute, die mitmachen, fand er nicht. „Als Tischler braucht man viele Maschinen, um arbeiten zu können und das kostet viel Kapital“, sagt er. „Also ist im Endeffekt eine normale GmbH daraus geworden und ich bin der Geschäftsführer.“

20 Jahre ist das inzwischen her, aber losgelassen hat ihn die Idee vom Kollektiv nicht. Sie musste nur neu interpretiert werden. Geholfen hat, dass der Mietvertrag für seine Werkstatt in Niendorf ausläuft und nicht verlängert wird. Mit sieben weiteren Betrieben suchte Stadtlander einen geeigneten Standort, um das genossenschaftliche Handwerksquartier #H15 zu gründen. Hier will der Unternehmer nicht nur seine Idee des Arbeits-Kollektivs aus verschiedenen Gewerken neu verwirklichen, sondern auch etwas
für den Klimaschutz unternehmen. „Der Gewerbepark Hamburg-Nord ist der perfekte Standort, um das gemeinsames Ziel, eine CO2-freie Energieversorgung in unseren Betrieben, zu erreichen“, sagt er. Bereits seit 2020 läuft das Klimaprojekt des Bezirks für CO2-freies Gewerbe.

Mit der Genossenschaft Handwerk im Quartier kann Stadtlander seinen Traum vom Hand-in-Hand-Arbeiten mit gleichgesinnten Kollegen nun verwirklichen – 2028 wird das Projekt #H15 an den Start gehen.

TRADITION TRIFFT INNOVATION
Wer Clemens Massel treffen möchte, muss früh aufstehen. Halb sieben morgens, hatte er vorgeschlagen für einen Besuch in seiner Werkstatt im Harburger Binnenhafen. Am Ende wurde es acht. Auch früh! Allerdings herrscht bei Segel Raap, der ältesten Segelmacherei Hamburgs, um diese Zeit längst geschäftiges Treiben. Da wird gemessen und geschnitten, geklebt und genäht, da werden neue Segel gefertigt und ältere repariert. „Unsere Stärke ist die Vielseitigkeit“, sagt Massel.

„Es kommt eigentlich nie vor, dass wir bei einer Anfrage sagen müssen: Das können wir nicht.“ Seit 1938 werden hier Segel gemacht. Clemens Massel selbst hat 1981 in dem Betrieb gelernt. 1996 hat er das Unternehmen übernommen. Und auch die nächste Generation steht in den Startlöchern. Tochter Milena wird die Firma irgendwann als Geschäftsführerin übernehmen. Um das Handwerkliche kümmert sich dann Werkstattmeister Daniel Eggert. „Der ist gerade mal 40“, sagt Massel, selbst 62, „aber er kann alles“.

Auch Eggert wird dafür sorgen, dass Segel Raap weiterhin Segel Raap bleibt: ein Betrieb, der auf vorbildliche Weise Tradition und Innovation verbindet. Nicht ohne Stolz erzählt Massel, er sei der erste in Deutschland gewesen, der Mitte der 1980er Jahre begann, Segel am Computer zu entwerfen. Nicht, dass dabei die Digitalisierung die traditionelle Handwerkskunst verdrängt hätte. Nach dem Design am Bildschirm ist alles weitere Handarbeit, oft mit Nadel und Faden. Viele der Kollegen kommen aus der Textilbranche. „Bei uns sind die Nadeln nur etwas dicker“, sagt Massel.

Er selbst segelt natürlich auch, seine Yacht liegt im Segelhafen Finkenwerder. Die Elbe ist Massels Lieblingsrevier, er wohnt nur wenige Minuten von seinem Schiff entfernt.
Der Umgang mit den Tiden, das Manövrieren „zwischen den großen Pötten“, die Nähe zur Nordsee, all das mag er an einem Sport, der seit Corona ohnehin im Aufwind ist. „Die Leute haben die Freiheit auf dem Wasser schätzen gelernt“, sagt Massel. Auch für sein Unternehmen ist das eine gute Nachricht. Klassische Werbung braucht er nicht. Segel Raap läuft über Empfehlungen. „Uns ist Qualität wichtig, das spricht sich rum“, sagt Massel. Eines seiner aktuellen Lieblingsprojekte: die Segel für den Frachter Avontuur, der per Windenergie Kaffee von Südamerika bringt. Einen starken Schluck kann man gut gebrauchen – morgens früh im Harburger Binnenhafen.

AUS LIEBE ZUM HANDWERK
Es sind auch die Gene. Schon als junger Bursche wollte Nikolai Voß unbedingt Maler werden, so wie sein Vater und der Großvater. „Ich liebe das Handwerk“, sagt er. Schon mit 22 Jahren machte er die Meisterprüfung, kurze Zeit später wurde er Geschäftsführer des renommierten Hamburger Malerbetriebes Otto Gerber.

Mittlerweile ist aus dem einzelnen Betrieb die Otto Gerber Gruppe mit insgesamt sieben unterschiedlichen Firmen geworden. „Wir haben den einen oder anderen Zukauf gemacht und sind als Gruppe gewachsen“, beschreibt der Vollblutunternehmer den Expansionskurs. Für den Digitalisierungsprozess hat er sich an einer ITFirma beteiligt und mit Haustechnik 24-7 deckt die Group die Bereiche Lüftung, Klima, Heizung, Sanitär ab. „Gerade Haustechnik ist ein wichtiger Bereich, wenn wir Häuser energetisch sanieren wollen“, erklärt er.

Rund 220 Mitarbeiter sind derzeit bei der Otto Gerber Gruppe beschäftigt, doch Voß denkt schon an die nächste Generation. Die Ausbildung junger Menschen liegt ihmsehr am Herzen. 30 Auszubildende lernen bei den verschiedenen Betrieben ihr Handwerk, vier bis sechs werden aus jedem Jahrgang übernommen. Sein neuester Coup ist gerade in Planung. „Ich habe eine Mega-Location in zentraler Lage gefunden – dort soll eine Akademie für Aus-, Weiter- und Fortbildung entstehen“, verrät Voß. Die Investition in die berufliche Zukunft ist ihm extrem wichtig: „Ich habe dem Handwerk alles zu verdanken und möchte mit der Akademie die Tradition weitergeben.“

TEXT: Alexandra Maschewski   FOTOS: VENERALA/ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT