Sie hat Politiker in Bonn und Berlin beraten, Manager gecoacht und gemeinsam mit ihrem Mann eine Marina an der Ostsee betrieben. Jetzt hat Stephanie Salziger ihren Traumjob gefunden. Sie ist Verlegerin ihres Magazins feine adressen – finest Hamburg.

Manchmal passieren Dinge einfach. Als Stephanie Salziger nicht wusste, wie es mit ihrer beruflichen Karriere weitergeht, ploppte eine E-Mail in ihrem Postfach auf. Absenderin war die Verlegerin Julia Schwarzer. Julia und Thomas Schwarzer führen den Ewald Schwarzer Verlag in Potsdam. Der Verlag bringt in 19 Städten Deutschlands das Lifestyle-Magazin „feine adressen“ heraus. Die beiden Frauen hatten sich im Yachthafen in Boltenhagen an der Ostsee kennengelernt.
Stephanie Salziger ist eine Frau mit vielen Talenten. Nach dem Studium der Verwaltungswissenschaften wurde sie schnell zur rechten Hand des Bürgermeisters von Oberkirch, Willi Stächele. Als der in die Politik nach Bonn berufen wurde, begleitete Salzinger ihren Chef als persönliche Assistentin. „Ich habe viel Pressearbeit gemacht und Erfahrungen gesammelt“, sagt Salzinger. In die Zeit fiel der Neubau der Landesvertretung von Baden-Württemberg in Berlin. „Ich war von Beginn des Prozesses bis zur Eröffnung dabei und hatte die wunderbare Aufgabe, Politiker und prominente Gäste durch das neue Gebäude zu führen.“
Nach sechs Jahren kehrte Stephanie Salzinger nach Kehl in ihre Heimat zurück, arbeitete für ein Start-up-Unternehmen. Später plante die Hundeliebhaberin für einen Ingenieurdienstleister in der Autobranche Messestände und baute diese auf. Doch der ehrgeizigen Frau wollte mehr Verantwortung übernehmen. „Ich wollte eine Perspektive haben, nicht nur Stände auf- und abbauen“, sagt sie. Stephanie Salzinger schaffte sich ihre eigene Perspektive und machte eine Coachingausbildung in der Schweiz. Sie entwickelte ein erfolgreiches Coaching-Tool „Worttraining“, das zum Ziel hat, dass Menschen bewusster sprechen und die Worte benutzen, die zu ihrer Person passen.
Als die erfolgreiche Businessfrau ihrem Lebenspartner Andreas Hundsdörfer, den sie während ihrer Zeit in der Schweiz kennengelernt hatte, nach Boltenhagen an die Ostsee folgte, schien sich der berufliche Kreis zu schließen. „Wir haben seine Marina gemeinsam betrieben. Ich hatte zwar keine Ahnung von Wassersport, aber ich übernahm die Organsiation und Mitarbeiterführung. Es lief bestens“, erinnert sich Salziger. Damit war 2017 plötzlich Schluss. Die ein Jahr zuvor eingestiegenen Investoren wollten zukünftig ohne die beiden weitermachen. „Wir waren von einer auf die andere Sekunde raus.“
Dann kam einige Zeit später die Mail mit der „größten Chance meines Lebens“. Darin bot Julia Schwarzer Stephanie Salziger an, als selbstständige Verlegerin die Leitung des Magazins feine adressen zu übernehmen. Das passte genau zu Stephanie Salziger. „Ich bin Ästhetin, mag schöne Dinge und treffe gern Menschen“, sagt sie. Mit viel Herzblut hat sich die neue Verlegerin in ihrem kleinen Souterrain-Verlagsbüro am Schwanenwik in die Arbeit gestürzt. Die erste Ausgabe ist im Mai erschienen. „Ich hatte ein genaues Bild im Kopf, wie ich das Magazin haben wollte. Was für Menschen darin vorkommen sollten und wie es gestaltet sein sollte“, erklärt die Blattmacherin. Sie ist stolz auf die erste Ausgabe, auch wenn es keine leichte Sache war.
„Mir war wichtig, dass sich das Magazin nach mir anfühlt“, sagt Stephanie Salziger zufrieden. Die Unternehmerin hat ihre große Chance gepackt. Dinge passieren manchmal einfach.

 

Kontakt
feine adressen Hamburg
Schwanenwik 32
22087 Hamburg
040 64 22 57 54
salziger@feineadressen.de
www.feineadressen.de

 

Text: Achim Schneider Foto: Martina van Kann