DR. PETER KAUPKE ist Augenarzt und Unternehmer, Forscher und Stifter, Ideenumsetzer und Wohltäter. Sein „Problem“: Wenn er eine faszinierende Idee hat, wird daraus ein Projekt. „Nein“ ist nicht sein Ding – er möchte bewegen.

Was ist wichtig im Leben? Dr. Peter Kaupke hat auf diese Frage eine überraschende Antwort. „Eine meiner Lieblingsfiguren der Literatur ist Pippi Langstrumpf in den Geschichten Astrid Lindgrens. Pippi Langstrumpf geht mit Freude, Neugier und Stärke durchs Leben“, sagt Kaupke. „Sie blickt mit einer gewissen Naivität ins Chaos dieser Welt und sagt: ,Schön ist das. Und ich will alles ausprobieren.‘ Das entspricht meiner Lebenseinstellung.“

Auch Kaupke ist vielfältig fasziniert und engagiert. Er ist ein Multitalent: Arzt, Eigentümer und Manager des größten privaten augenärztlichen Medizinischen Zentrums der Hansestadt, Immobilienentwickler, Stifter, Wohltäter, Forscher, Ideenumsetzer. „Meine Frau sagt immer: ‚Du musst auch mal weghören, wenn es um neue Projekte geht‘“, sagt Kaupke, aber das liegt ihm nicht: „Ich habe dauernd neue Pläne. Aber ich hatte das Glück, früher nicht mehr als drei, vier Stunden Schlaf zu brauchen, das half, neben der Medizin andere Interessen umzusetzen.“ Als Jugendlicher wollte er Wolfsverhaltensforscher werden. Die Begeisterung für die Natur, die Jagd und den Naturschutz hat er sich bis heute bewahrt, die Idee mit den Wölfen aber nach einem Praktikum bei einem Wolfsforscher verworfen. Der hatte erzählt, zwei Jahre im kanadischen Urwald gelebt zu haben, das war Kaupke dann doch zu viel Einsamkeit.

Es folgte die Berufsidee des Lehrers, aber dafür fand er sich zu ungeduldig, erhielt sich aber die Neugier für Literatur und Kunst. Auch die Begeisterung für Architektur ging hieraus hervor. Schon als Assistenzarzt begann er Immobilienprojekte zu entwickeln, nutzte Nachtdienste, um Baupläne nach seinen Vorstellungen zu gestalten; nicht immer zur Freude der Architekten.

Wirklich gepackt hat ihn aber die Medizin. Der fantastische Hausarzt der Familie hatte ihn inspiriert. Zunächst wollte Kaupke deshalb Landarzt werden. Dass es wie immer im Leben anders kam – ein weiterer Zufall. Im praktischen Jahr landete er in der Augenklinik. Und diese Disziplin faszinierte ihn so sehr, dass er danach blieb.

1995 gründete er in Blankenese seine Praxis. Aus der ursprünglichen Einzelkämpferpraxis ist ein kleines Medizinunternehmen geworden, mit mehr als 50 Angestellten, zwei weiteren Praxen und einer Tagesklinik mit dem Schwerpunkt auf Augenerkrankungen wie grauer Star und Makuladegeneration. 14 Ärzte arbeiten für ihn. Auch sein jüngster Sohn gehört dazu. „Wunderbar ist das“, sagt Kaupke, „Es ist für mich das Schönste, zusammen mit meinem Sohn die Praxen weiter zu entwickeln. Auch inspiriert er durch seinen frischen Blick auf die Dinge.“ Kaupke arbeitet, auch mit 66, Vollzeit, doch es gibt Ideen für einen sanften Rückzug. Mittelfristig wird sein Sohn, zusammen mit einem Kollegen aus dem Team, übernehmen.

Auszeiten für einen freien Kopf nimmt er sich aber schon immer. Sechs Wochen bis drei Monate im Jahr ist er mit seiner Segelyacht auf dem Meer unterwegs, nicht nur als „Sommerfrischler“, sondern auch da mit einer Mission. Schon zweimal segelte er in die Arktis und unterstützte dabei auch wissenschaftliche Forschungen. „Wir zerstören unseren Planeten und damit unsere Lebensgrundlagen“, sagt Kaupke. „In der Arktis kann man live beobachten, was uns in naher Zukunft bevorsteht: ausgezehrte Eisbären, dauerhaft schmelzende Eisregionen, schwindende Fischbestände. Die Faszination für die Natur dort, wurde bei unserem zweiten Törn durch das Erleben dieser Veränderungen überschattet.“ Für dieses Jahr hat er ein weiteres Projekt geplant. Vor der spanischen Biskaya-Küste möchte er untersuchen, warum Orcas Segelboote angreifen – manche meinen, sie wollten nur spielen, andere berichten von aggressiven Attacken. Eine Walforscherin und Meeresbiologin wird seinen Törn begleiten.

Neben dem Spannenden auch immer etwas Sinnvolles tun, darum geht es Kaupke. 2014 hat er eine Stiftung gegründet, die soziale Projekte unterstützt. Diese haben zum Ziel, in Entwicklungsländern Kinder mit Sehschwächen, die ihre Lern- und Entwicklungschancen behindern, zu fördern. Dafür ist Kaupke in viele Länder gereist. Und hat einen „Sehkoffer“ entwickelt, mit dem Lehrer ihre Schüler untersuchen und Sehfehler feststellen können. Meist kann den Kindern mit einer Brille geholfen werden. Kaupke arbeitet dann mit Reisebüros zusammen. „Wenn Touristen eine Reise in eines der betroffenen Länder buchen, frage ich sie, ob sie ein paar Brillen mitnehmen“, sagt er. So sei gesichert, dass die Brillen nicht auf dem Postweg in unsicheren Ländern in dunklen Kanälen verschwinden.

Das Ziel sei immer, „möglichst einen einfachen Weg zum Erfolg zu finden“, sagt Kaupke. Damit meint er nicht nur dieses, sondern alle seine Projekte. Vermutlich wäre es auch für die Wolfsforschung nicht schlecht gewesen, wenn er seinen ersten Berufswunsch weiterverfolgt hätte.

KONTAKT
Dr. Peter Kaupke, Augenarztpraxis Blankenese
Auguste-Baur-Straße 1, 22587 Hamburg
Tel: +49 40 866 43 23 0
dr.kaupke@augen-blankenese.de
www.augen-blankenese.de

Text: Andreas Eckhoff Foto: Fabijan Vuksic