KARINA TIETJE weiß, wie Produkte erfolgreich in Medien platziert werden. Die Digital-Pionierin hat in den 90er Jahren beim Springer Verlag den Teletext an den Start gebracht, heute verbindet sie digitale Produktanbieter mit der Medienwelt.
Ihren Einstieg ins digitale Business hat Karina Tietje einem verpatzten Geschäft zu verdanken. Sie hatte ganz klassisch Betriebswirtschaft an der Hamburger Universität studiert und jobbte nebenher bei der Bild Zeitung im Axel-Springer-Verlag. „Der Verlag hatte zu dem Zeitpunkt wie viele andere große Unternehmen mit dem Projekt BTX eine Menge Geld versenkt“, erinnert sich Tietje.Das Medienhaus war Anfang der 90er Jahre bereits am privaten Fernsehsender SAT.1 beteiligt und „irgendein kluger Mann im Verlag war auf die Idee gekommen, dass erworbene Equipment für das BTX-Projekt nicht zu entsorgen, sondern zu nutzen, um damit Teletext zu produzieren.“ Das war der Startschuss für Entwicklung des Teletextes im TV.
Karina Tietje war somit vom ersten Tag dabei, als es um den Einstieg in die digitale Zukunft ging. „Wir haben dort sozusagen das erste digitale Business in der Medienlandschaft aufgebaut“, sagt sie, „aber das war für alle totales Neuland und keiner wusste so richtig, wo es hinführen würde.“ Die 57-Jährige erinnert sich, „dass wir eine Kernzelle mit dem Axel Springer Verlag, dem Spiegelund dem Milchstraßenverlag bildeten, die sich schon sehr früh im digitalen Business tummelte“. Neben Teletext konzipierte sie Premium Rate Gaming Lösungen für Fernsehsender, TV-Sendungen sowie den ersten digitalen Werbevermarkter in Deutschland.
In dieser Zeit spann die Digitalpionierin ein weitreichendes Netzwerk, von dem sie heute mit ihrer Agentur KTI-Multimedia profitiert. Mit dem Wechsel ins neue Jahrtausend entschied sich Tietje, die schon immer „ein Faible für zukunftsweisende Technik“ hatte, den Axel Springer Verlag zu verlassen und ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Mit KTI Multimedia berät und unterstützt sie Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer crossmedialer Geschäftsfelder für Produkte und Marken.
Die Marketingexpertin bezeichnet ihre Arbeit als Trend-Dating. Sie beobachtet den Markt, ist immer auf der Suche nach neuen Trends in der Vermarktung. „Die meisten Firmen, egal ob Mittelständler oder großer Konzern, haben nicht die Ressourcen, um sich mit 100.000 Trends auseinanderzusetzen und dann zu überlegen, ob einer zum Unternehmen passt“, sagt sie. Natürlich läuft auch in ihrem Business vieles über Empfehlung. „Ich erhielt kürzlich einen Telefonanruf aus Australien. Es meldete sich ein Unternehmen, dass sein digitales Produkt in Deutschland auf den Markt bringen möchte. Sie haben allerdings keinerlei Zugang zu den doch eher tradierten Unternehmen hier und suchen Unterstützung, um in den Markt zu kommen“, erklärt Karina Tietje. „Ein argentinischer Geschäftspartner hatte dem australischen Unternehmen KTI Multimdia in Hamburg empfohlen.“ So funktioniert es, das weltweite Netzwerken. „Ich bringe Menschen zusammen, immer mit dem Fokus auf neue Themen und digitale Technik. Ich mache B2B-Dating“, beschreibt sie ihr Tun.
Eine gewichtige Rolle spielt heute in der digitalen Marketingwelt das Thema Gamification, bei dem die Nutzer und Leser mit spielerischen Elementen an Inhalte auf Websites herangeführt werden. „Die jüngere Generation liest heute keine seitenlangen Artikel mehr. Inhalte müssten heute anders präsentiert werden. Zum Beispiel im Frage-und-Antwort-Stil oder in Quizform. Die New York Times hat ihr Kreuzworträtsel aufgefrischt und seitdem ist die Verweildauer auf ihrer Website im Bereich Rätsel höher als bei News oder Sport“, sagt Tietje. Ein heißer Trend ist auch das Thema Healthcare Games, also die Gamification von Gesundheitsanwendungen. „Studien belegen, dass Kreuzworträtsel oder Sudoku ein gutes Training fürs Gedächtnis sind. Sie helfen auch bei Alzheimer und Demenz. Die sogenannten Brain Games trainieren alle möglichen Altersgruppen, von kleinen Kindern bis zu älteren Menschen.“ Für Tietje steht fest, dass die Digitalisierung im Marketing mit Künstlicher Intelligenz noch mal einen großen Boost bekommt. „Wir werden in den nächsten Jahren in dem Bereich eine gravierende Veränderung erleben“, prophezeit Tietje.
Die Suchmaschine Google sei ein gutes Beispiel. Es gibt Schätzungen, dass die am häufigsten genutzte Suchmaschine im nächsten Jahr rund 25 Prozent seines Suchvolumens verliert. „Mit Hilfe von AI bekommen die Leute heute schon vorformulierte Antworten statt Suchergebnisse. Das wird zukünftig das Auffinden von Marken und Produkten total verändern und das betrifft alle Branchen“, erklärt Karina Tietje. Entscheidend ist für die Digitalpionierin, die wechselnden Trends in diesem Hochgeschwindigkeitsgeschäft“ rechtzeitig zu erkennen, damit sie neue Ideen für die Vermarktung der Produkte ihrer Kunden entwickeln kann.
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