Es gibt geborene Unternehmerpersönlichkeiten – und Menschen, denen die Selbstständigkeit mehr Verdruss denn Erfüllung beschert. Wer sein eigener Herr werden will, sollte sich und sein Vorhaben daher schon vor der Gründung einem strengen Realitätscheck unterziehen.

Rahmenbedingungen: Wer sich als Unternehmer selbst verwirklichen möchte, sollte überlegen, ob er im Franchise-System gut aufgehoben ist. Denn hier trägt er zwar das unternehmerische Risiko, ist aber dennoch an zahlreiche Vorgaben des Franchise- Gebers gebunden.

Partnerwahl: Nicht jeder Franchise-Geber geht fair mit seinen Partnern um. Damit es nicht zu bösen Überraschungen kommt, empfehlen Experten, vor Vertragsschluss den Kontakt zu anderen Franchise-Nehmern zu suchen und sich eingehend juristisch beraten zu lassen.

Leidensfähigkeit: Eine Existenzgründung im Franchising bietet viele Vorteile gegenüber dem Neustart mit eigenem Konzept. Doch selbst wenn das Geschäftsmodell erprobt und die Marke bekannt ist, sind Startschwierigkeiten keine Seltenheit.

Kosten: Wer in ein bestehendes Franchise-System einsteigt, zahlt nicht nur eine Art Eintrittsgeld, sondern meist auch laufende Franchise-Gebühren. In der Regel werden diese auf Basis des monatlichen Nettoumsatzes berechnet. Zudem fallen oft Werbegebühren an, wenn der Franchise-Geber in überregionale Marketing-Maßnahmen investiert.

Überwachung: Franchise-Geber können jederzeit überprüfen, ob die vertraglich festgelegten Grundsätze von ihren Vertragspartnern eingehalten werden, und dürfen Maßnahmen zur Qualitätssicherung des Systems ergreifen. Auch dafür fallen Gebühren an, die der Franchise-Nehmer zahlen muss.

Durchhaltevermögen: Egal ob Franchise-Nehmer in der Gastronomie, der Fitnessbranche oder als Florist arbeiten: Immer nur gute Geschäfte gibt es eigentlich nirgends. Um Krisen zu überstehen, helfen einerseits entsprechende Rücklagen, aber auch die Motivation, sich von gelegentlichen Durststrecken nicht entmutigen zu lassen.

Delegation: Selbstständig heißt nicht „selbst“ und „ständig“ zu arbeiten. Auch Unternehmer können und müssen Aufgaben, Jobs abgeben. Idealerweise sollten Gründer diesen Aspekt von Anfang an im Auge behalten und daran arbeiten, sich selbst entbehrlich zu machen – zumindest ab und an.