Hamburg Handmade

 

Clemens BurkertPACK & SMOOCH – EDLE HÜLLEN
Mit Filz & Leder

Nicht selten geht der Weg in die Selbstständigkeit so: Kreativer entwirft ein Produkt für sich, Freunde und Bekannte wollen unbedingt auch so eines und schon muss ein Firmenname her. So geschehen auch bei Clemens Burkert und der Marke „Pack & Smooch“, die der Produktdesigner 2010 offiziell eintragen ließ. Das Produkt, mit dem der heute 34-jährige Hamburger schon damals begeisterte, war eine ganz besondere Tasche für sein MacBook: 100 Prozent grauer Wollfilz kombiniert mit braunem italienischem Leder. Burkert liebt hochwertige Materialien und funktionales, zeitloses Design. Bei Laptop-, Tablet- oder Handyhüllen genauso wie bei Mousepads oder Schlüsselanhängern. Und weil der Kunde ja wissen will und soll, was er vielleicht bald sein Eigen nennen darf, werden im Webshop alle Produkte ausführlich beschrieben. Die Zeiten, in denen Clemens Burkert den Filz noch auf dem Boden seiner Wohnung zurechtgeschnitten hat, sind lange vorbei. Heute entstehen alle Produkte in der Wandsbeker Manufaktur. Mit im Boot ist Bruder Matthias und gemeinsam beliefert man längst Kunden in der ganzen Welt.

 

 

ANDREAS HENTSCHELANDREAS HENTSCHEL – UHRENMANUFAKTUR
Klassiker nach Maß

Wer den Mikrokosmos von Andreas Hentschel mit dem warmen Licht und den polierten Vitrinen betritt, der fühlt sofort, dass es hier nicht bloß um deren Inhalt geht. Doch weil es für die Entstehung von maßgeschneiderten Klassikern zumeist einen sehr persönlichen Grund gibt, kommt man hierher, weil man das Handwerk und das persönliche Gespräch liebt. Und weil es Hentschel ebenso geht, nimmt man ihm ab, dass es nie sein Ziel war, eine international agierende Marke zu sein, sondern lieber der feine Geheimtipp. Dass nicht nur Prominente wie Schauspieler Friedrich von Thun eine echte Hentschel tragen, sondern auch anspruchsvolle Uhrenliebhaber in Asien oder Australien, mag dem Umstand geschuldet sein, dass Hentschel zugesprochen wird, „den Code der klassischen Uhr“ geknackt zu haben. Er sieht seine Stücke als mathematisches Gebilde, deren Geheimnis der goldene Schnitt, das tief empfundene Gefühl fürs Harmonische ist. Und selbstverständlich der Umstand, dass jede Uhr mit ihren bis zu 300 Einzelteilen selbst gestaltet wird. Deshalb muss Geduld haben, wer sein Einzelstück erwartet – ein halbes Jahr kann die Fertigung schon dauern.

 

 

Benjamin KlemannBENJAMIN KLEMANN – SCHUHMANUFAKTUR
Für jeden Fuß ein Leisten

Nicht wenige Menschen, die zufällig am Geschäft von Benjamin Klemann vorbeikommen, bleiben unwillkürlich stehen. Lesen das Wort Maßschuhe, sehen Hunderte von Holzleisten in den Regalen und mögen sich fragen, ob der Schuhmacher die noch alle in Gebrauch hat. Hat er – und weniger als die Hälfte seiner Kunden kommt aus der Wahlheimat Hamburg. Was nicht verwundert, wenn man ein bisschen mehr über den Werdegang des gebürtigen Föhrers erfährt, der schon als Schüler die Idee hatte, Schuhmacher werden zu wollen. Kenner merken auf, wenn sie hören, dass der 55-Jährige einst beim Ungarn Harai in die Lehre ging – schon damals bediente man von Neumünster aus die Granden der Republik. Das Bewusstsein für Stil und Nachhaltigkeit ist heute größer, fi ndet der Meister. Die vornehmlich männlichen Kunden seien mitunter unter 30. Und das, obwohl ein Paar rahmengenähter Schuhe einiges an Investitionsbereitschaft erfordert. Doch Benjamin Klemann, ist überzeugt: Wer einmal in einen Maßschuh eingestiegen ist, bei dem hat Konfektion keine Chance mehr.

 

 

Bobby DekeyserDEDON – OUTDOOR-MÖBEL-MANUFAKTUR
Design mit hoher Güte

Ein Beispiel dafür, dass hohe Qualitätsstandards im Handwerk auch im Ausland angesetzt werden können, ist die Firma Dedon, die für ihre Designer-Outdoor-Möbel bekannt ist. 2015 feierte das vom Ex-Profi fußballer Bobby Dekeyser gegründete Unternehmen sein 25-jähriges Jubiläum. Fast ebenso lange werden die attraktiven Möbelstücke auf den Philippinen gefertigt. Die patentierte Kunststofffaser, jeden Tag werden 3000 Kilogramm davon im Firmensitz in Lüneburg gefertigt, verlässt Deutschland auf riesigen Spulen über den Hamburger Hafen. Man könnte meinen, dass es Frauen seien, die auf Cebu schließlich für das Flechten der Möbel zuständig sind. Tatsächlich sind es jedoch Männer, die neben verschiedensten Flechttechniken auch viel Kraft in den Händen haben müssen, damit das von ihnen gefertigte Modell am Ende die mehr als ein Dutzend Schritte der Qualitätssicherung durchlaufen kann. Dass es bei den rund 600 Mitarbeitern auf Cebu relativ wenig Wechsel gibt, liegt auch an den hohen sozialen Standards im Unternehmen. Ein Aspekt, der wie die Manufaktur-Arbeit selbst, zunehmend für die Kunden eine große Rolle spielt.

 

 

Sylvia von SpreckelsenSPRECKELSEN FINE JEWELRY – SCHMUCKMANUFAKTUR
Feine Stücke mit Seele

Im Atelier der Schmuckdesignerin Sylvia von Spreckelsen findet man hinter dem Showroom die klassischen Arbeitsplätze von Goldschmieden. So zeitgemäß ihre Schöpfungen auch sind – die Kreative weiß um den Wert der alten Techniken. Weil sie glaubt, dass nur damit auch „Stücke mit Seele“ entstehen können. Welche darüber hinaus auch noch besonders nachhaltig sind: Im Idealfall werden die Lieblingsstücke ein Leben lang getragen. Dass Design ihre große Leidenschaft ist, erkennt schnell, wer etwa die „Snakeskin“-Kollektion mit dem fi ligranen Schuppenmuster betrachtet. Oder Ringe aus der Reihe „Basalt Bloom“ in Augenschein nimmt, deren Ornamente zur persönlichen Handschrift der Hamburgerin gehören. Bereits in ihrer sieben Jahre währenden Londoner Zeit erfuhr Sylvia von Spreckelsen, wie wohltuend die Wertschätzung von Handwerk ist. Auch heute sind die Kunden ihrer Manufaktur treu – egal ob aus dem Norden oder dem Rest der Welt

 

 

Andreas PäperHANSE QUSTOM – MOTORBIKES
Einzigartige Kunstwerke

Andreas Päper wollte Flugzeuge bauen. Aber er fand keinen Job und landete im Motorradhandel. Seit 1996 verkauft er Bikes, seit einigen Jahren exklusiv die Traditionsmarke Triumph. Weil viele Kunden keine Maschinen von der Stange, sondern etwas Besonderes haben wollen, hat Päper gemeinsam mit einem BMW-Händler Hanse Qustom gegründet. Hier werden die „verrücktesten Wünsche“ erfüllt und vor allem erhalten sie den TÜV-Segen. „Man muss dafür eine Straßenzulassung haben. Das ist wichtig.“ Jedes individuell gefertigte Bike gibt es nur einmal auf der Welt. Gibt‘s nicht gibt es bei Hanse Qustom nicht. Ein Käufer wollte, dass seine Maschine einen rostigen Look hat. „Da haben wir sie mit einem Lack versehen, der bei Regen rostet.“ Der Kunde war vom Ergebnis begeistert.