Im Jahr des ersten Frische-Depots von Tchibo wurde ÖNAL ÖNCEBE geboren. Heute leitet er das „Shop in Shop-System“, das sich aus den 1963 gegründeten Frische-Depots entwickelte. Mit einem Vertriebskanal, über den jährlich rund neun Milliarden Tassen Kaffee verkauft werden.
Das Markenzeichen von Tchibo begleitet Clubmitglied Önal Öncebe durchs Leben. Von der ersten Freundin bis zum Vertriebsdirektor.
Önal Öncebe gehört zu jenen Menschen, von denen man behaupten möchte, sie seien unter einem bestimmten Stern geboren worden. Ganz einfach, weil ihr Lebensweg mit Ereignissen, Orten oder Stoffen verflochten ist, die ihn schließlich zu seiner Erfüllung führten. Im Rückblick erscheint das Zufällige dann wie Bestimmung. Bei Önal Öncebe handelt es sich um Kaffee, genauer gesagt: Kaffee von Tchibo.
Von sich selbst sagt er gerne mit einem Anflug von Humor, jedoch auch ernsthafter Selbstbeschreibung seines offenen, Menschen zugewandten Wesens, er sei ein „Rheinländer-Türke“, denn er wurde in Krefeld geboren. Im Jahr 1963, als das Hamburger Kaffeeunternehmen einen zukunftsweisenden Schritt machte: In deutschen Bäckereien und Konditoreien wurden die ersten „Frische-Depots“ eröffnet.
Was damals die „Frische-Depots“ waren, ist heute das „Shop in Shop-System“ mit Kaffeedepots und anderen „Food“- und „Non-Food“-Artikeln bei großen Handelspartnern. Und Önal Öncebe ist dafür verantwortlich. Als Vertriebsdirektor des Konzerns für diesen Geschäftszweig mit insgesamt rund 20 000 Distributionsstellen. Jährlich rund neun Milliarden Tassen Kaffee werden über seinen Vertriebskanal verkauft, erklärt er nicht ohne Stolz.
1955, Önal Öncebes Eltern lebten noch in der Türkei, war die erste Tchibo-Filiale in der Hamburger Caffamacherreihe gegründet worden, wo die Kunden, ehe sie ihr Kaffeepäckchen mitnahmen, für 20 Pfennig eine Tasse Kaffe mit Zucker und Sahne bekommen konnten. Es wurde ein Unternehmenshit. In den folgenden Jahren eröffnete beinahe jede Woche irgendwo in Deutschland eine neue Tchibo-Filiale.
Auch in Krefeld. Und so kam es, dass Tchibo-Kaffee in dem noch jungen Önal Öncebe ein bestimmtes Lebensgefühl erzeugte, das ihn bis heute nicht verlassen hat, sich zusammensetzt aus dem Gemisch von Kaffeearoma, dem leisen Geklirr von Kaffeelöffeln auf Untertassen, aus Entspannung und Gesprächen bei einer Tasse Kaffee.
„Dies ist eine Geschichte, die ich oft Studenten erzähle, wenn ich ihnen Tchibo präsentiere“, sagt er. „Als ich auf dem Gymnasium war, gab es in Krefeld nur eine Kaffeebar. Das war die Tchibo- Filiale, wo wir uns trafen, wenn wir Freistunden hatten oder nachmittags unseren Kaffee tranken. Da habe ich auch meine erste Freundin getroffen. Und so ist meine emotionale Bindung zur Marke entstanden.“
Dass daraus einmal seine berufliche Erfüllung hervorgehen würde, hätte er sich freilich nicht träumen lassen. „Ich wusste noch nicht einmal, dass ich BWL studieren wollte. Nur eines war klar: Ich wollte später etwas mit Marketing, Organisation, Vertrieb und mit Menschen machen.“ Nicht ganz zwanzig Jahre später reiste er nach Hamburg zu einem Gespräch mit der Unternehmensführung von Tchibo. Wenn er heute davon erzählt, hört man heraus: Es war Liebe auf den ersten Blick. Und so stieg Önal Öncebe 1999 als Diplom-Kaufmann bei Tchibo ein.
Zu seinen Maximen gehört der Satz: „Geschäftsleben ist wie Privatleben.“ Das zielt auf eine Haltung zu Menschen. „Wenn ich später einmal gefragt werde, was war dein Erfolg, dann sind das nicht nur die Ergebnisse, die ich als Manager abgeliefert habe, sondern auch, dass viele Nachwuchsführungskräfte aus meinem Bereich hervorgegangen sind.“
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