In den Norden kam Philip Wettengel zufällig. Nach dem Studium antwortete er auf eine Stellenanzeige und bekam den Job – an der Ostsee. Mittlerweile ist er Geschäftsführer der Helios- Klinik und hat Hamburg ins Herz geschlossen – auch wenn dem Badener die Berge fehlen.

Dafür, dass bei der Altersangabe noch die Drei als erste Zahl steht und er auch äußerlich viel Jugendlichkeit ausstrahlt, hat Philip Wettengel, 39, schon eine Menge erlebt in seinem Berufsleben. Er war Vorstandsassistent der Damp-Kliniken an der Ostsee, danach war er bei der Hamburger Helios Endo-Klinik im Klinikmanagement tätig. Die Karriereleiter kletterte er bei Asklepios weiter hoch. Zuerst war er in Altona tätig, später übernahm er die Geschäftsführung der Klinik in Bad Oldesloe. Und im Februar 2016 kehrte er zur Helios Endo- Klinik an der Holstenstraße zurück – nun ebenfalls als Geschäftsführer.
An der Endo-Klinik rühmt der Diplom-Verwaltungswissenschaftler den „Weltruf“, den diese sich seit Langem mit etwa 7.800 Gelenk-Eingriffen pro Jahr erworben habe. Er hebt hervor, dass man bei den von den Krankenkassen regelmäßig erhobenen Qualitäts-Checks stets weit vorne liege. Bei der Behandlung von infizierten Kunstgelenken, sogenannte septische Fälle, ist die Klinik führend. Zudem lobt er den „besonderen Geist“, den die rund 300 Mitarbeiter zeigen würden. Viele von ihnen sind schon lange dabei, was für ein gutes Klima unter den Kollegen spricht. Er sagt aber auch, dass es nicht so einfach sei, ein solches Haus zu steuern. Er vergleicht die Klinik gern mit „einem großer Tanker“. Dieses Sprachbild passt natürlich bestens zu Hamburg.
Aber wie kommt ein gebürtiger Badener in den Norden, obwohl er doch so gerne Ski fährt, die Berge liebt und sich auch mal ein paar Grad mehr wünscht als sie in der oft windigen Hansestadt herrschen? Wenn er aus seinem Büro oder dem Fenster des Rehazentrums im obersten Stock der Endo Klinik schaut, hat er fast alle Wahrzeichen der Metropole im Blick – von der Köhlbrandbrücke über den Michel und die Elbphilharmonie bis zum Millerntor. Dann merkt er, wie sehr er Hamburg inzwischen ins Herz geschlossen hat.
Dass er ausgerechnet hier und im medizinischen Bereich landete, ist, wie Wettengel zugibt, „eher ein Zufall“. An der Universität in Konstanz entdeckte er damals ein Studium, das ihn fesselte, obwohl das Wort „Verwaltungswissenschaft“ einen zunächst nicht vom Hocker haut. Es war sehr generalistisch angelegt und umfasste die Fächer Verwaltung, Rechtswissenschaften, Politik und BWL. Während der Studienzeit verbrachte er ein Jahr an der Universität in Manchester. Dort wohnte er zwischen dem College und der „Curry Mile“, einem Viertel, das durch seine zahlreichen internationalen Lokale berühmt ist. In England, wo seinerzeit vom Brexit noch keine Rede war, habe er gelernt, „offener an die Dinge heranzugehen“. So hatte er auch keine Hemmungen, auf eine Stellenanzeige aus dem Norden zu antworten. Als er eine positive Rückmeldung erhielt, war gleichfalls die Frage beantwortet, in welcher Branche er künftig arbeiten würde.
Der Familienmensch und Fußballfan, in dessen Gunst-Reihenfolge der VfB Stuttgart (siehe Herkunft) kurz vor dem FC St. Pauli rangiert, findet es strategisch sinnvoll, dass die Helios Endo-Klinik im Juli 2016 einen neuen Bereich Sport-Orthopädie eröffnete, inklusive neuer Operationssäle für spezialisierte Eingriffe bei Sportverletzungen. Das Klinikunternehmen ist Medical Partner des FC St. Pauli. Die Fußballprofis dürfen das Rehazentrum benutzen, zudem stellt man den Mannschaftsarzt. Das erfüllt Philip Wettengel mit Stolz. Wenn bloß die Berge nicht so weit weg wären.

 

Kontakt
Helios Endo-Klinik Hamburg
Holstenstraße 2
22767 Hamburg
040 31 97-0
info.endo@helios-kliniken.de
www.helios-kliniken.de

 

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Text: Jörg Marwedel Foto: Martina van Kann