Schon in jungen Jahren musste Frank Bösenkötter eine Entscheidung treffen: für den Leistungssport oder für eine berufliche Karriere. Damals ist es der Beruf geworden, heute kreuzen sich mitunter beide Wege.

Auf dem Handballfeld war Frank Bösenkötter weitestgehend auf sich allein gestellt. Es gab ihn, einen großgewachsenen Linkshänder, wie geschaffen für die Position im rechten Rückraum. Es gab die Teamkollegen und die Anweisungen des Trainers. Mehr nicht. An technische Hilfen wie Analysetools oder Apps war Ende der Achtziger selbst im Leistungssport noch nicht zu denken. Bösenkötter spielte mit dem TSV Altenholz in der Zweiten Bundesliga.
Heute, über 25 Jahre später, sitzt der 46-Jährige auf der Zuschauertribüne des THW Kiel. Handball ist noch immer seine große Leidenschaft, nur selber spielen möchte er nicht mehr. „Auch, wenn es schon noch kribbelt“, gibt er zu. THW-Spiele zu schauen, ist mitunter auch sein Job. Der deutsche Rekordmeister ist Kunde der Dicide GmbH, die Bösenkötter vor etwas mehr als einem Jahr gemeinsam mit Klaus-Hinrich Vater gegründet hat. „Wir digitalisieren den THW“, erklärt er.
Dicide ist ein IT-Berater und -Dienstleister. „Wir erklären Unternehmen, was die Digitalisierung möglich macht und zeigen, wie es geht“, so Bösenkötter. Mit anderen Worten: Technischen Fortschritt nutzbar machen, dadurch den Arbeitsalltag vereinfachen, um produktiver zu arbeiten. In Bezug auf den THW Kiel schafft Bösenkötter mit Dicide die technischen Hilfsmittel, die er nicht hatte. Wenn ein Gegner zum Beispiel zum Siebenmeter antritt, weiß der Trainerstab ziemlich genau, wo er hinwerfen wird. Durch die Erfassung und Auswertung der Wurfdaten. Andreas Wolf im Tor weiß das im besten Fall auch – und hält den Ball. Das Prinzip Daten erfassen, auswerten und visualisieren geht auf allen Ebenen. Vom Siebenmeter über die Kommunikation bis hin zur Arbeit in der Geschäftsstelle. Über eine App erfahren die Spieler, wann der Mannschaftsbus fährt. Diese Info geben die Planer einmal raus. Das ist minimal aufwendig und damit vor allem eins: produktiv. „Sonst hätten sie vielleicht acht angerufen, vieren eine SMS geschickt und zwei vergessen“, so Bösenkötter. Schauen, wie gearbeitet wird, davon lernen und technische Hilfen finden, die dieses Arbeiten erleichtern. Der THW ist ein Beispiel, Dicide ist damit deutschlandweit in fast allen Branchen tätig.
Frank Bösenkötter hat lange in großen Konzernen gearbeitet. Zunächst in der Bauindustrie bei der ACO-Gruppe und dann in der Telekommunikationsbranche, unter anderem bei der TDC in Kopenhagen. Dort hat er erkannt, dass „wir aus dem Ausland viel über digitales Leben lernen können“, erklärt er. Und das den Kunden möglichst einfach näher zu bringen, geht „allein besser als bei Konzernen.“ Deshalb suchte er den Weg in die Selbstständigkeit. Seine Heimat Kiel musste Bösenkötter nie verlassen, auch deshalb hat Dicide den Sitz in seiner Geburtsstadt. Hier lebt der 46-Jährige mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen, denen er die sportliche Veranlagung schon vererbt hat: Der 15-Jährige spielt Fußball, der 19-Jährige rudert und ist Basketballer. Den aktiven Handball hat Bösenkötter aufgegeben, wegen der Verletzungsgefahr. Um sich fit zu halten, geht er höchstens manchmal laufen oder aufs Ergometer. „Irgendwann musste man sich entscheiden“, sagt er. Das klingt auch im Namen Dicide mit, der vom englischen Wort für entscheiden kommt. Bei ihm ist es der Beruf geworden, doch er habe Erfahrungen aus dem Sport übertragen können. Heute kreuzen sich diese Wege. In Kiel, wenn er wieder den THW besucht.

 

Kontakt
Dicide GmbH
Liebigstraße 26
24145 Kiel
Tel: 0431 2 00 84-251
fboesenkoetter@dicide.de
www.dicide.de

 

bch_hh_4c_1 Informationen zum Programm des Business Club Hamburg bekommen Sie hier.

 

Text: Alexander Siebert