Seit fast 20 Jahren arbeitet Susanne Stegen für die DMG, bald die Hälfte der Zeit als Geschäfsführerin. Obwohl sie seit dem Abitur nichts mehr mit Chemie zu tun hatte, wagte sie den Schritt in die unbekannte Branche. Mit Erfolg. Es passt einfach.

Süßigkeiten stehen bei der Dental Material Group (DMG) in Lurup offenbar hoch im Kurs. Schon am Empfang lockt eine Schale mit Kaubonbons, in der Lobby der Marketingabteilung ist ein großes Angebot an Plätzchen und anderen Naschereien ausgebreitet. Selbst Geschäftsführerin Susanne Stegen empfängt ihre Gäste mit einer Auswahl an Keksen und Schokolade. „Wir müssen schließlich etwas für unsere Endkunden tun“, sagt sie, und meint diese Aussage offensichtlich nicht ganz ernst, wie ihr Lachen verrät.
Ihr kleines Büro befindet sich direkt neben dem Eingang. Eine Übergangslösung, wie sie verrät, denn es werde gerade umgebaut. Die Geschäfte laufen gut bei der Dental Material Group. „Wir stellen Verbrauchsmaterialien für Zahnärzte her“, erklärt Stegen. Das sind Stoffe, mit denen der Zahnarzt zum Beispiel einen Abdruck anfertigt oder eine Füllung legt. „Chemische Produkte im Wesentlichen“, sagt die Geschäftsführerin. Auf diesem Gebiet ist die DMG Vorreiter. Viele dieser Entwicklungen hat sich die Firma patentieren lassen. „Und wir haben uns erlaubt, diese Patente als dentale Meilensteine zu bezeichnen und in unseren Slogan zu übernehmen“, erklärt Stegen das Motto: Dental Milestones Guaranteed – dentale Meilensteine garantiert. Mithilfe diverser Applikations- und Dosiersystemse konnte die DMG als erste automatisch angemischte Materialien anbieten. Heißt: Was der Zahnarzt per Hand anrühren musste, macht nun eine Maschine. Oder Icon, eine Therapie zur Kariesbehandlung, die ohne Bohren auskommt und für die es den deutschen Innovationspreis gab.
Mit dem Bohrer hat auch Susanne Stegen lange keine Bekanntschaft mehr machen müssen. „Glücklicherweise habe ich in den letzten fünf, sechs Jahren zu hören gekriegt: Alles prima“, sagt sie. Als Geschäftsführerin geht die 48-Jährige regelmäßig zur Zahnvorsorge. Ihr Job habe diese Termine schon verändert. „Ich bin logischerweise viel informierter“, sagt Stegen. Dabei hatte sie vor ihrer DMG-Zeit lange gar nichts mit Chemie zu tun. Den letzten Berührungspunkt gab es in der Abiturprüfung 1987 in ihrer Heimat, der Lüneburger Heide. Von dort ging Stegen nach Hamburg, um eine Ausbildung zur Europa-Sekretärin zu absolvieren. Was sie in diesen fast drei Jahren an Praxis versäumte, holte sie in zweieinhalb Jahren bei einer Zeitarbeitsfirma nach. „Das empfinde ich als praktische Lehrzeit zu meiner Ausbildung“, sagt sie. Hängen blieb sie bei der Holsten Brauerei. Ihre erste von drei Stationen in der Lebensmittelindustrie. Es folgten eine Zeit bei Tchibo und zwei Jahre bei Dr. Oetker.
Den Schritt zum Dentalmaterial kommentierten ihre Freunde übrigens mit: „Naja, das kommt ja auch in den Mund“, sagt Stegen. Seit 1998 arbeitet sie bei der DMG. Zunächst als Area Sales Managerin für die USA und seit 2008 als Geschäftsführerin, zuständig für Marketing und Vertrieb. Vom US-Markt hatte sie damals ähnlich viel Ahnung wie von Chemie. Trotzdem schenkte man ihr bei der DMG das Vertrauen. Und nach zwei Jahren bei Dr. Oetker in Bielefeld konnte sie endlich wieder zurück in ihre Lieblingsstadt: „Die Sehnsucht war groß“, sagt Stegen: „Hamburg an einem schönen Sommertag ist für mich fast unschlagbar.“ Auf dem Dorf aufgewachsen möchte sie heute nirgendwo anders mehr leben.
Auf dem Sideboard in ihrem Büro liegt ein Chinesisch-Buch. Stegen lernt gerade ihre sechste Sprache. Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Russisch beherrscht sie schon. Das trifft sich gut, denn sie reist gerne und viel – mal privat, oft aber beruflich: „An 80 bis 90 Tagen im Jahr“, schätzt die Hobby- Kunstliebhaberin. Um die langen Flüge, aber auch die langen Tage im Büro durchzuhalten, versucht sie sich durch Laufen, Yoga und Training im Fitnessstudio fitzuhalten. Außerdem kocht und isst sie gerne. Nur einen Wunsch konnte sich Susanne Stegen bisher noch nicht erfüllen: „Ich hätte wahnsinnig gerne einen Hund“, sagt sie. Momentan fehle ihr aber die Zeit, sich um einen zu kümmern: „Es kann sein, dass er bis zu meiner Rente warten muss.“ Das dürfte noch ein wenig dauern.

 

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Text: Alexander Siebert Foto: Martina van Kann