Sagen, was man tut – Tun, was man sagt

Sein Parteibuch habe Wolfgang Clement längst abgegeben, moderierte Peer-Arne Böttcher den früheren „Superminister“ an. Wer ihn an diesem Abend im Business Club referieren hörte, mochte das kaum glauben. Im Kabinett Schröder vereinte Clement von 2002 bis 2005 das Arbeits- und das Wirtschaftsministerium. Heute sitzt der ehemalige Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens unter anderem dem Beirat der Kloepfel Consulting GmbH vor. Gerade Wirtschaftspolitik beschäftigt Clement noch immer. Der Ex-Minister kritisierte die Einführung des Mindestlohns, Zeitarbeit halte er dagegen für „das einzige Mittel gegen Arbeitslosigkeit, neben Subventionen“. Insgesamt vermisse er klare Linien, auch bei seiner früheren Partei SPD: „Politik ist zu sagen, was man tut und zu tun, was man sagt. Und das fehlt zur Zeit“, meinte er – und lieferte Stoff für anregende Diskussionen.

 

 

Foto: Martina van Kann, archiv