Vor über 90 Jahren wurde der ROYAL SCOTS CLUB in Edinburgh für Angehörige des schottischen Regiments gegründet. Heute genießt eine bunt gemischte Mitgliedschaft viel Komfort in urigem Ambiente – und manchmal gibt es royalen Besuch.

Besucher, die zum ersten Mal durch die hölzerne Eingangstür des Royal Scots Club treten, sind meist überrascht. Während das Gebäude, eingereiht in einen Straßenzug historischer grauer Hausfassaden, von außen unscheinbar wirkt, eröffnet sich im Inneren ein erstaunlich weitläufiges Interieur. „Der Club ist wie eine magische Box“, sagt Janet Grant, zuständig für das Mitgliedermanagement, mit einem Augenzwinkern. „Von außen scheint er klein, aber innen ist er riesig.“ Dieses Phänomen lässt sich schnell erklären. Denn der Club ist nicht nur in einem, sondern in gleich drei der denkmalgeschützten Stadthäuser beheimatet – durchgängig von Hausnummer 29 bis 31. Die Lage am Hang sorgt zudem für einen charmanten Effekt. Wer auf der Straßenseite im Erdgeschoss hineingeht, kann auf der anderen Seite über die Dächer von Edinburgh hinunterschauen. Und der Fahrstuhl fährt nicht nur zwischen den von vorn sichtbaren zwei Stockwerken auf und ab, sondern bedient ganze sechs Etagen.

Mit leisen Schritten läuft Janet Grant bei einem Rundgang durchs Gebäude über den blauen Teppichboden die schmalen Flure entlang – vorbei an Schwarz-Weiß-Fotografien, goldgerahmten Gemälden und Vitrinen mit Erinnerungsstücken aus längst vergangenen Zeiten. „Selbst ich verlaufe mich noch manchmal“, lacht die 56-jährige Schottin, die seit 15 Jahren für den Club arbeitet. Im nächsten Moment bleibt sie vor einem riesigen an der Wand angebrachten Glaskasten stehen, in dem zwei Fahnen drapiert sind. „Das Wappen der Royal Scots“, erklärt sie und zeigt stolz auf eines der wohl bedeutendsten Sammlerstücke des Hauses. Spätestens in diesem Moment wird klar: Wer den Royal Scots Club verstehen will, muss seine Geschichte kennen.

Vor mehr als 90 Jahren, zum Ende des Ersten Weltkrieges, hatte der Offizier Lord Henry Scott eine Idee: Er wollte einen „Gentleman Club“ gründen für alle Angehörigen der Royal Scots, der ältesten schottischen Infanterietruppe, und zum Gedenken an die Gefallenen. Mit Hilfe einiger Kameraden schritt er zur Tat. Es wurden ein Gedächtnisfond eingerichtet, Treuhänder ernannt und Startkapital gesammelt. Als Mitglieder wurden derzeitig dienende und ehemalige Royal Scots aufgenommen – unabhängig von Rang und Namen. „Es war sogar Vorgabe, dass keine Abzeichen getragen werden sollten“, erzählt ein langjähriges Clubmitglied. Als die Zahl der Miglieder in den fünfziger Jahren altersbedingt abnahm, wurden die Regularien gelockert und erst Söhne, dann Angehörige jeglicher Mitlitäreinheiten und später Ehefrauen und Witwen zugelassen. Inzwischen gibt es keinerlei Beschränkungen mehr. Derzeit haben „ungefähr 40 bis 50 Prozent“ der rund 2.000 Mitglieder einen Bezug zum Militär, schätzt Geschäftsführer Adrian Hayes.

Das Konzept des Clubs hat sich grundlegend verändert. Neue Wege wurden gefunden, um in der modernen Gesellschaft erfolg- reich zu wirtschaften. Heute ist der Royal Scots Club nicht nur Business- und Militär-Club, sondern auch von Privat- und Geschäftsleuten gern genutzte Veranstaltungslocation – sowie Hotel. Touristen schätzen neben dem großen Komfort die gute Lage in der historischen Neustadt von Edinburgh. In wenigen Mi- nuten erreicht man zu Fuß das Zentrum. Die 25 Zimmer und Suiten verteilen sich im gesamten Gebäude. Die Einrichtung ist unterschiedlich und reicht von altbritischem Charme mit herrschaftlichen Himmelbetten bis zu schlicht dekorierten und modernen Doppelzimmern. Sogar royaler Besuch hat hier logiert. Als der königliche Wohnsitz Holyrood Palace, der nicht weit entfernt am Rande der Stadt liegt, renoviert wurde, nächtigte Prinzessin Anne in Suite Nummer 16. Die Schwester von Prinz Charles ist Schirmherrin des Clubs und war schon öfter zu Besuch. Im Juli nahm sie an den Festivitäten zum 90. Geburtstag des Royal Scots Club teil. Bei einer großen Gartenparty im gegenüberliegenden Park schüttelte sie Hände, plauderte mit Mitgliedern und schaute sich die traditionelle Parade der Militärkapelle an.

Für seine Mitglieder organisiert der Club regelmäßig Veranstaltungen – von Vorträgen über Lady Lunches bis hin zu Besuchen von Kultur- und Sportereignissen. In den Räumlichkeiten finden auch öffentliche Shows statt – allen voran in der Hepburn Suite, dem rotgestrichenen Saal, der mit einer theaterähnlichen Bühne ausgestattet ist. „Man muss heutzutage flexibel sein“, sagt Janet Grant. Daher sind Nicht-Mitglieder, die ein Event organisieren, eine Nacht verbringen oder mit einem Kollegen einen Kaffee trinken möchten, herzlich willkommen. „Wir sind ein sehr offener Club“, sagt Adrian Hayes. „Aber vor allem sind wir ein Militärclub. Wir vergessen nicht, warum wir hier sind.“ Durch die Offenheit kommt es hin und wieder zu interessanten Szenen, wenn Urlauber mit kurzer Hose und Flip-Flops in der Lobby an alteingesessenen Militärs in Anzug und Krawatte vorbeischlappen. Die Mitglieder stört das wenig. Sie genießen die herzliche und entspannte Atmosphäre in urigem Ambiente mit Ledersofas, Kamin und antiken Holzmöbeln. Der Dresscode ist längst gelockert, nur im Dining Room gibt es zur Mittagszeit noch Krawattenpflicht. Und wenn die Bardame kurz nicht am Platz ist, springt auch mal der Geschäftsführer persönlich ein und zapft Scottish Ale bei einem Plausch mit den Gästen. Wer sich zurückziehen möchte, kann die Räume mit „Members only“-Schild an der Tür nutzen. Zu diesen gehören eine Lounge, eine Bücherei und ein Snooker-Room, in denen aus- schließlich Mitglieder in Ruhe arbeiten, lesen oder entspannen können. Darüber hinaus profitieren die Mitglieder im Royal Scots Club von vielen Vergünstigungen: im Restaurant, an der Bar, bei Hotelübernachtungen und beim Mieten der Veranstaltungsräume. Diese bieten Platz für bis zu 200 Personen, und einige können durch Trennwände individuell angepasst und gestaltet werden. Für Business-Events wurde modernste Technik zum Teil raffiniert in das antike Dekor integriert. So wird der goldgerahmte Spiegel im Douglas Room mit ein paar Handgriffen zum Flatsceen für Präsentationen. „Im Laufe der Zeit haben wir den Club in jeder Hinsicht modernisiert“, sagt Hayes. Vor zwei Jahren wurde ein Teil der Einrichtung für insgesamt 1,5 Millionen Pfund neu gestaltet. Jetzt gibt es einen nagelneuen Fahrstuhl und in der unteren Etage, wo früher ein Fitnessstudio zu Hause war, neue Hotelzimmer sowie einen weiteren Veranstaltungsraum samt Bar.

Auch das internationale Partnernetzwerk baut der Geschäftsführer immer weiter aus. Mit über 100 Clubs auf der ganzen Welt kooperiert der Royal Scots Club bereits. „Uns ist wichtig, dass Mitglieder auch auf Reisen profitieren“, sagt Adrian Hayes. Da ist es praktisch, dass Edinburgh und Hamburg seit einiger Zeit per Direktflug gut miteinander verbunden sind.

Kooperationspartner: The Royal Scots Club

Der Royal Scots Club bietet Mitgliedern des Business Club Hamburg zahlreiche Services. Das Haus ist Montag bis Donnerstag von 8 bis 23 Uhr, Freitag und Samstag bis 24 Uhr geöffnet und sonntags geschlossen (24-Stunden-Rezeption für Übernachtungsgäste). Es gibt ein Restaurant, eine Bar und eine Lounge. Konferenzräume können angemietet werden. Möchten Sie den Royal Scots Club besuchen, dann wenden Sie sich bitte – wie bei allen Partnerclubs – an unser Veranstaltungsteam (040 4 21 07 01-42), das Ihnen gerne hilft.

 

The Royal Scots Club
29 – 31 Abercromby Place
Edinburgh, EH3 6QE
Scotland UK
Tel : +44 131 556 4270
 info@royalscotsclub.com
www.royalscotsclub.com